Die Geschichte Hohenlohes


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Hohenlohe war ursprünglich kein geografischer, sondern ein dynastischer Begriff. Das Adelsgeschlecht "Hohenlohe" gab der Landschaft ihren Namen. Zuerst wurden die Untertanen der Grafen von Hohenlohe so bezeichnet, nach 1806, als die hohenlohischen Fürsten ihre Souveränität verloren, wurde ein Landschafts- und Volksname daraus. Hohenlohe schloss nun auch die am Rande liegende Stadt Hall und ihr Umland ein, sowie die an Kocher und Jagst liegenden Besitztümer der Würzburger und Mainzer.

Im bayerischen Dorf Hohlach befand sich der Herrensitz der Gaugrafen des Gollachgaues. Wahrscheinlich leitet sich der Name "Hohenlohe" vom Burgnamen "Hohenloch" oder "Hohenlohe" ab. Dafür gibt es aber keine Belege. Aus dem Jahre 1153, der Zeit Barbarossas, stammt die erste Urkunde des Hauses Hohenlohe. In ihr werden Konrad und Heinrich von Weikersheim erwähnt, Konrad nannte sich hier "von Hohenlohe". Heinrich von Weikersheim verlegte 1178 seinen Wohnsitz nach Hohlach und nahm dort den Namen Hohenlohe an.


 Schloss Langenburg, Foto: Achim Mende, Überlingen
Schloss Langenburg, Foto: Achim Mende, Überlingen.

Im 13. Jahrhundert wurden die Besitzungen um Mergentheim an den Deutschen Orden verschenkt, da drei Brüder aus dem Hause Hohenlohe in diesen eintraten. Die restlichen Besitzungen bekamen Gottfried (Burg Hohenlohe und Langenburg) und Konrad (Burg Brauneck bei Creglingen). Gottfried von Hohenlohe ist der Stammvater aller lebenden Hohenlohe, da die Linie Brauneck mit seinem Bruder Konrad im 14. Jahrhundert ausstarb. Diese Brüder waren im Dienste Kaiser Friedrichs II. von Hohenstaufen und vermehrten hiermit ihren Besitz.


 Schloß Stetten, Foto: Marion Schlund
Schloß Stetten, Foto: Marion Schlund.

Gottfried von Hohenlohe war mit Richza von Krautheim verheiratet, aus der Ehe ging Kraft I., der Erbe der Hauptlinie hervor. Der Name 'Kraft' war in der Familie der Mutter üblich. Im 14. und 15. Jahrhundert zersplitterte sich die Familie in mehrere Linien, von denen einige ausstarben. Diese Zersplitterungen waren wohl auch die Ursache dafür, dass das Geschlecht der Hohenloher keinen eigenständigen Staat bilden konnte. Trotzdem waren sie engagierte und treue Mitarbeiter der Könige. Im Jahr 1450 wurden sie in den Reichsgrafenstand erhoben. Eine wichtige Entwicklung war in den Jahren 1551 bis 1555 die Hauptlandesteilung, aus der die Hauptlinien Neuenstein und Waldenburg hervorgingen. In der Renaissance begannen die Fürsten ihre Burgen zu Schlössern umzubauen, die Bauten dauerten sogar bis in den Barock. Die Burgen in Waldenburg und Neuenstein wurden in dieser Zeit umgebaut.


 Schloss Neuenstein, Foto: Marion Schlund
Schloss Neuenstein, Foto: Marion Schlund
 Schloss Waldenburg, Foto: Achim Mende
Schloss Waldenburg, Foto: Achim Mende

 Schloss Weikersheim, Foto: H. Mohr
Schloss Weikersheim, Foto: H. Mohr.

Wolfgang II ließ ab 1586 das Schloß Weikersheim errichten, ebenso wurden unter ihm Schloss Kirchberg und Hermersberg gestaltet. Er war es auch, der das Hohenloher Beamtentum schöpfte, ebenso wurde das Schul- und Forstwesen belebt.

Im Dreißigjährigen Krieg, bei dem alle Hohenloher Grafen auf die Seite Gustav Adolfs traten, wurden nach der Niederlage viele Schlösser gebrandschatzt oder ausgeraubt. Im Barock wurden sie aber wieder ausgebaut, das Schloss in Schillingsfürst entstand, ebenso wurde die sog. "Karlsvorstadt" in Öhringen errichtet.

Im Jahr 1744 wurden die Linien Hohenlohe-Waldenburg und Neuenstein in den Fürstenstand erhoben. 1757 wurde der Phönix-Orden als Hausorden gegründet, der Leitspruch "Ex Flammis Orior - Aus Flammen erstanden" steht seitdem für das Haus Hohenlohe. 1806 wurde die Unabhängigkeit der hohenlohischen Fürsten gebrochen; die Besitztümer fielen an Württemberg, Schillingsfürst an Bayern.

Näheres zu den Burgen und Schlössern finden Sie hier