Wartberg Künzelsau
Der im 15. Jahrhundert errichtete Warnturm bietet einen Blick auf das Kochertal und Künzelsau. Der Turm ist nicht für Besucher zugänglich, aber der Aussichtspunkt mit Grillplatz ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Beschreibung
Nicht nur in Künzelsau, sondern auch außerhalb der Kernstadt finden Spaziergänger herrliche Plätze als Ausflugsziel. Dazu gehört natürlich der Grillplatz am Wartbergturm.
Im Südosten der Kreisstadt thront der Wartturm auf dem 372,5 m hohen Wartberg, einem nordwestwärts auslaufenden Sporn der Hohenloher Ebene. Diese Landzunge trennt das Kochertal vom Künsbach, einem Kocherzufluss. Von der Spitze Bergsporns aus hatte man damals einen weiten Blick auf das Kochertal, Künzelsau und die Hohenloher Ebene in Richtung Waldenburg. Aufgrund der guten Sicht bot sich der Platz als Standort für eine Warte an, von der aus man herannahende feindliche Truppen frühzeitig erkennen und vor ihnen warnen konnte.
Der Wartbergturm von Künzelsau ist ein Rundturm von etwa 3 m Durchmesser, der aus Bruchsteinmauerwerk gefertigt wurde. Er erreicht eine Höhe von etwa 10 m mit einer Zinnen-Plattform. Der Eingang liegt ungefähr 3,50 m über dem Boden und wird über eine außen an den Turm angebaute Steintreppe erreicht.
Geschichtlicher Zweck
Der spätmittelalterliche Wartbergturm wurde im Jahr 1488 als Beobachtungs- und Warnstation durch die Ritter von Stetten errichtet. Diese hatten als Ganerben und dadurch Miteigentümer der Stadt zu jener Zeit auch einen Sitz in der Künzelsauer Burg Bartenau. Anlass für den Bau des Wachturms war die sogenannte Tierberger Fehde, ein lang andauernder blutiger Fehdekrieg zwischen den Freiherren von Stetten und den Langenburger Grafen von Hohenlohe.
1488 eskalierte die Fehde und Hohenlohische Truppen marschierten auf Künzelsau zu, um Bartenau zu erobern. Jedoch konnten die marschierenden Soldaten frühzeitig von den Turmwächtern auf dem Wartbergturm erspäht werden. Dadurch wurde die Burgbesatzung rechtzeitig gewarnt und konnte sich auf einen Angriff vorbereiten. Zwar wurde die Burg angegriffen und belagert, konnte aber nicht erobert werden und entging dadurch vermutlich ihrer Zerstörung. Der Konflikt wurde in den Folgejahren gerichtlich beigelegt. So hatte der Turm seinen Zweck erfüllt.
Heutiger Zustand
Der Turm hat sich bis heute erhalten. Jedoch ist der einstige Weitblick inzwischen fast überall herum durch hohe Waldbäume verstellt. 2010 wurde eine Schneise in den Wald geschlagen. Somit ist nun wieder eine Aussicht ins Kochertal möglich und umgekehrt kann man so den Turm vom Altstadtgebiet aus wieder sehen. Das Gelände vom Wartbergturm ist frei zugänglich. Der verschlossene Turm kann jedoch nur von außen besichtigt werden und ist also kein öffentlicher Aussichtsturm.
Dennoch ist der Wartbergtum den Ausflug wert. Besucher können von oben den Blick auf das Kochertal und auf Künzelsau genießen. Der Grillplatz mit Hütte und dem Parkplatz in der Nähe ist für Ausflügler frei zugänglich und lädt zum Picknicken und Verweilen ein.
Kontakt
Adresse
Wartberg
74653 Künzelsau