Kulturwanderweg Jagst

34 H e i m h a u s e n U n t e r r e 8 Hoch oben die Hohenloher Fürsten – und im Keller ein „kryptisches Rätsel“ Zurück zu den Spuren der Staufer gehen Sie bei dieser ach- ten Etappe des Kulturwanderweges an der Jagst. Sie starten im Mulfin- ger Weiler Heimhausen. Zu den kirchlichen „Grenzen“: Ab Heim- hausen sind Sie in protestantischem Gebiet – von Ailringen bis Mulfin- gen ist man katholisch. Gestern und Heute treffen sich hier: Alte Herrschaftsgebiete sind bis in unsere Zeit noch als „Glaubens“- grenzen erhalten. Das Tagesziel ist das Schloss der Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg , einer Gründerburg der Staufer- zeit. „Weingärten“ ist auch der Gewann- Name des Teilstücks bis zum idyl- lischen Eberbach, Geburtsort des Kulturphilosophen Theodor Hae- cker, der auch Vergil und Kierke- gaard übersetzt hat. Aber vorher liegt Schloss Buchen- bach am Weg, eine altersgraue Ritterburg. Hier hat ein Herr von Stetten seinem Hund ein steinernes Denkmal gesetzt. Die rührende Geschichte aus dem 16. Jahrhundert ist dort nachzulesen: Der Hund hat seinem Herrn beim Sturz aus dem Fenster das Leben gerettet… Noch 1852 verglich Nikolaus Gerber (Kocher- und Jagstbote) den Fahr- weg zwischen Buchenbach und Eber- bach mit „Wildniswegen Amerikas“ und nennt auch den an diesem (da- maligen) Zustand Schuldigen: „Die Jagst schaltet und waltet mit der wahren Damenlaune einer des- potischen Königin in den Gütern der Talbewohner…“. Sie können nun unschwer den Vergleich mit heute ziehen. Kleiner Tipp für Entdecker: „Das größte Rätsel Würt- tembergs“ finden Sie in Unterregenbach: Das Ton- nengewölbe auf acht Pfeilern im Pfarrhaus-„Keller“ ist die Krypta einer längst verschwunde- nen Kirche. Schließlich wurden noch die Mauerreste einer 47 m langen, drei schiffigen Basilika ent- deckt, die im 14. Jahrhundert in eine Saalkirche umgewandelt wurde – heute St. Veit. Daneben fand man einen weit über tausendjährigen kleinen, karolingischen Sakralbau. Ergebnis: Das Rätsel von Unter- regenbach bleibt ungelöst. Der kleine Weiler Oberregenbach kann Sie mit der Steinbrücke über die Jagst beeindrucken – sie ist vom Kulturwanderweg aus gut sichtbar. Kurzinformation Tourenlänge: ca. 11 km Laufdauer: ca. 3,5 Stunden Wegecharakteristik: mehrfache Überquerung der Jagst auf befes- tigten und geschotterten Wegen, Anstiege durch offenes Gelände und Wald. Besonderheiten: romantisches Dorf und Holzbrücke bei Unter- regenbach, Schloss Langenburg mit Einkehr und einem attrakti- ven Blick ins Tal. 1 4

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