Kulturwanderweg Jagst

4 J a g s t : N a t u r e r w a n d e r n , Die Jagst ist voller Leben, im Tal, am Hang, im Fluss – und ein naturnaher Leckerbissen Keltisch ist der Name der Jagst: „Jagese“ soll man sie genannt haben, die Jagende. „Jaxt“ hat sie auch schon geheißen. Das klingt nicht nach Ge- mütlichkeit, sondern nach Sturm und Drang. Und trotzdem ist das Jagsttal eine Idylle – und die Jagst selbst einer der Flüsse, die der Natur am nächsten sind. Die Jagst hat mit dem Muschelkalk in Jahrmillionen die Landschaft geformt. In vielen Windungen, sogar Kehrtwendungen, hat sich der Fluss tief ins Gestein eingegraben. Daneben sind Prallhänge und Gleit- hänge gewachsen – und imposante Felsformationen, wie der Bärenstein. Genau 196 km durchquert die Jagst von der Ostalb (519 m über NN) bis zur Mündung in den Neckar (144 m über NN) das Land. Der Fluss hat Leben ermöglicht und auch bewahrt. An vielen Stellen haben sich wahre Biotope etabliert. Kenner schwärmen von einer „Tier- und Pflanzenwelt, die ihresgleichen sucht“. Der seltene Eisvogel brütet an den Ufern. In Flachwasser- zonen und auf Kiesbänken lebt der störungsempfind- liche Flussuferläufer; hier finden Sie Laichplätze und „Kinderstuben „vieler Flussfische. Und wenn Sie genau hinschauen, entdecken Sie auch Kleinstlebe- wesen: Libellen- und Eintagsfliegen- larven, Muscheln und Schnecken… Auf den Steinen der Jagst sitzen die Männchen der seltenen Kleinen Zangenlibelle und warten auf vorbei fliegende Weibchen. Tipp für Naturfreun- de: Gehen Sie „auf Zehenspitzen“ übers Land – Flora und Fauna danken es Ihnen. Und wer den Rückweg nicht unbedingt zu Fuß antreten möchte, kann an manchen Abschnit- ten den Wasserweg mit dem Kanu wählen. Die Jagst trägt jeden Besucher gut flussabwärts. Allerdings hat der Naturschutz „Vorfahrt“. Die Pegel- regelung – Bestandteil der Jagst- verordnung – sagt: Fällt der Jagst- pegel unter ein bestimmtes Niveau, darf nicht mehr gefahren werden. An den gut erwärmten Talhängen lebt und gedeiht vieles, das auf der „Roten Liste gefähr- deter Tier- und Pflanzenarten“ steht.

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